Englische Version
Ein Leben mit Gott ist Alles. Aber ohne Gott ist Alles nichts.
Ich möchte heute meinen Weg, wie ich zu Gott gefunden habe, beschreiben.
Ich wurde im Jahr 1984
im Norden Deutschlands geboren. Meine Mutter ist von Beruf
Verkäuferin und mein Vater Schlosser. Wir hatten nie viel Geld, aber
genug zum Leben. Ich bin der Erstgeborene von vier Kindern. Wir
hatten eine schöne Kindheit. Ich erinnere mich an die Streiche, die
wir gespielt haben und an die Plätze, wo wir unsere Zeit verbracht
haben. Ich erinnere mich, dass ich auf alte zerfallene Häuser
geklettert bin. Von diesen Dingen weiß meine Mutter bis zum heutigen
Tag nichts.
Mein Weg zu Gott begann,
als ich acht Jahre alt wurde.
Zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht. Ich kannte auch keine andere Kirche. Auch wurden wir Kinder nicht im strengen christlichen Glauben erzogen. Aber meine Mutter erzählte uns immer, dass es eine gute Macht im Universum gäbe und auch eine böse. Meine erste Begegnung mit Gott geschah im Winter 92/93. Damals war ich im Stadtpark auf den zugefrorenen Gewässern schlittern. Als ich so schlitterte und mir die schneebedeckte weiße Landschaft anschaute, wurde ich einer Gegenwart gewahr, die alles Gefühl und Erleben, welches ich zuvor erfahren hatte, überstieg. Ich wusste in diesem Moment, dass es Gott gibt. Ich wusste auch, dass ich ihn eines Tages finden würde. Ich wusste es ganz genau in diesem Moment. Dieses Erlebnis behielt ich für mich. Niemandem erzählte ich davon, nicht einmal meinen Eltern.
Zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht. Ich kannte auch keine andere Kirche. Auch wurden wir Kinder nicht im strengen christlichen Glauben erzogen. Aber meine Mutter erzählte uns immer, dass es eine gute Macht im Universum gäbe und auch eine böse. Meine erste Begegnung mit Gott geschah im Winter 92/93. Damals war ich im Stadtpark auf den zugefrorenen Gewässern schlittern. Als ich so schlitterte und mir die schneebedeckte weiße Landschaft anschaute, wurde ich einer Gegenwart gewahr, die alles Gefühl und Erleben, welches ich zuvor erfahren hatte, überstieg. Ich wusste in diesem Moment, dass es Gott gibt. Ich wusste auch, dass ich ihn eines Tages finden würde. Ich wusste es ganz genau in diesem Moment. Dieses Erlebnis behielt ich für mich. Niemandem erzählte ich davon, nicht einmal meinen Eltern.
Ich wuchs heran, wurde
größer, und machte mir mehr und mehr Gedanken über meinen Platz
als Mensch auf dieser Erde. Ich stellte mir die Fragen: Woher komme
ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich, wenn ich einmal sterbe. Ich
beantwortete mir diese Fragen mit der Wissenschaft, als ich 14 wurde.
Damals dachte ich, dass die Wissenschaft mir genug Erkenntnis in
dieser Materie geben könnte. Ich glaubte nicht mehr an die
wundersamen Erzählungen von meiner Mutter über einen Gott im
Universum. Nein, das konnte nicht die Antwort sein. Wissenschaft –
die allein hielt die Schlüssel zur Beantwortung meiner Fragen.
Obwohl ich einerseits dachte, dass ich das Zufallsprodukt des
Urknalls war, fing ich andererseits in populärwissenschaftlichen
Büchern an zu lesen und zu forschen. War ich vielleicht doch nicht
so vom Modell des Zufallsprodukts überzeugt? Die Themen waren im
Bereich Astrophysik und Spezielle und Allgemeine Relativithätstheorie
von Einstein. Einer meiner Lieblingsbücher war Stephen Hawkins Buch
„Die kurze illustrierte Geschichte der Zeit“. Ich las jeden Abend
für mehrere Stunden in diesen Büchern. Mein mathematisches
Verständnis, mein Verständnis über Raum und Zeit wuchs. Und so las
ich über Monate in diesen Büchern. Meine Mutter, die dieses
auffällige Verhalten mitbekam, meinte eines Abends zu mir sinngemäß:
„Menschen, die die Natur und den Kosmos erforschen, suchen immer
nach Gott.“ Wie recht sollte sie doch haben. Aber zu dieser Zeit
tat ich ihren Satz als abergläubiges Geschwätz ab.
In dieser Zeit meiner
Forschungen ging ich auf die Realschule, neben der ich gleich wohnte.
Eines Tages waren dort Vertreter des Internationalen Gideonbundes vor
unserer Schule und verteilten kleine grüne Bibeln, die das neue
Testament sowie den Psalter und Sprüche beinhalteten. Aus
irgendeinem Grund erhielt ich zwei solcher Bibeln. Nach Schulschluss
war ich mit meinen beiden Kumpels unterwegs – ich hatte nie viele
Freunde, aber umsomehr Feinde, Mitschüler, die mich gehänselt und
gemoppt haben. So gab es nach Schulschluss auch an diesem Tag
Probleme mit einem Mitschüler. Das Einzige, was ich tun konnte,
schien mir zu dieser Zeit, ihn mit meiner Bibel zu bewerfen –
immerhin hatte ich ja zwei Stück. Das tat ich auch und traf ihn voll
am Kopf. Ich wollte noch nach meiner zweiten Bibel greifen, aber aus
irgend einem Grund, hatte ich das Gefühl, sie zu behalten. So
schnell ich konnte, rannte ich vor meinem wütenden Mitschüler
davon, der gerade vom Wort Gottes getroffen wurde, und davon sogar
eine Schramme im Gesicht wegtrug. Ja, das Wort Gottes ist mächtig
und gewaltig, „schärfer als ein zweischneidiges Schwert, so daß
es sowohl Gelenke als auch Mark zerteilt“ (Lehre und Bündnisse6:2). ;)
Die andere Bibel fand
ihren Platz bei mir zu Hause in meinem Bücherregal. Einige Monate
später dachte ich erneut über meine Fragen nach, und erkannte, dass
es im Universum Gesetzmäßigkeiten gab, die Leben überhaupt möglich
machten. Die kleinste minimalste Abweichung am Anfang der Entstehung
des Universums, und schon hätte sich kein Leben auf der Erde
entwickeln können, dass sich seiner selbst bewusst wäre und sich
kopfzerbrechende Fragen hätte stellen können, die die Menschen seit
jeher bewegen: Woher komme ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich,
wenn ich sterbe? Ich erkannte, dass die Wahrscheinlichkeit für solch
eine Entwicklung des Lebens bei nahezu null liegt. Ich erkannte auch,
dass das naturwissenschaftliche Wissen anscheinend niemals den
Letztgrund erreichen würde. Wieso also bin ich? Wieso kann ich mir
solche Fragen nach meiner Existenz und meines Raison d'Être stellen?
Gibt es vielleicht doch ein höchstes Wesen, dass alles erschaffen
hat? In diesem Moment des Grübelns wurde ich wieder von einem Gefühl
gepackt, dass dem, als ich 8 Jahre alt war, ähnelte. Ich habe in
meinem Inneren deutlich die Stimme vernommen: „Lies in deiner
Bibel! Lies darin!“ Ich war geschockt. Ich wusste nicht, wie ich
dieses Erlebnis einordnen sollte. War ich verrückt geworden, sodass
ich schon Stimmen hörte? Wieso hatte ich dieses bedrängende Gefühl,
in einem Buch zu lesen, dass voller Aberglaube ist? Wie könnte ich
jemals darin eine Antwort auf meine Fragen finden?
Bildquelle: LDS Media Library.* |
Und ich konnte auch nicht das Gefühl leugnen, das mit dieser Eingebung folgte. So änderte ich meine Abendlektüre. Anstatt Bücher über die Entstehung des Universums zu lesen, las ich nun über die Entstehung des christlichen Glaubens. Ich las im Neuen Testament von einem Mann, namens Jesus, der den Hoheitstitel 'Christus' erhielt. Ich las von seinem Wirken, ich las seine Gleichnisse, seine Wunder. Ich las jeden Abend. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl in den Stunden, wo ich in der Bibel las. Nur recht langsam kam ich in meiner Lektüre voran. War doch die Sprache eine ganz eigene – immerhin war es Schriftendeutsch in der Lutherübersetzung. Ich wollte ja auch das Gelesene verstehen.
Mit dem Lesen regte sich
in mir der Wunsch, zu beten. Ich las schon recht am Anfang meiner
Lektüre das Vater-unser. Ich wusste auch, dass Christen das
Vater-unser beten. So habe ich jeden Abend das Vater-unser gebetet.
Und wieder war dieses merkwürdige Gefühl da. Ich bemerkte auf
einmal, dass ich nicht mehr allein in meinem Raum war. Gesehen habe
ich zwar niemanden, aber ich habe die Gegenwart von einem Wesen
gefühlt. Ich fühlte Frieden und Freude, wann immer ich das
Vater-unser gebetet habe.
Als ich etwa nach einem
halben Jahr fast mit dem Neuen Testament durch war, traf meine Mutter
zwei Missionare. Dies war im Februar 2001. Sie erzählte mir, als sie
nach Hause kam, von ihrer Begegnung mit zwei jungen Männern, die von
ihrer Kirche hierher in unsere Stadt gesendet wurden. Sie hießen
Elder W. und Elder C. ('Elder' steht für Ältester und ist neben
einer Amtsbezeichnung im Melchisedekischen Priestertum auch eine
Bezeichnung für diejenigen, die in der HLT-Kirche eine Berufung
höheren Grades mit missionarischem Charakter tragen). Sie luden
meine Mutter zum Gottesdienst am Sonntag ein und gaben ihr eine
Broschüre über die erste Vision von Joseph Smith. Aus irgendeinem
Grund wollte ich sofort in dieser Broschüre lesen. Das taten wir
auch. Ich las laut vor, was darin geschrieben stand. Wir lasen die
Worte von einem Mann, der in seinen jungen Teenager-Jahren auf der
Suche nach Gott war. Als ich das las, habe ich den Heiligen Geist
verspürt – ich hatte ja in der Zwischenzeit mitbekommen, dass
dieses eigenartige Gefühl von Frieden und Freude, das in die
tiefsten Tiefen meines Inneren eindrang, und die Stimme, die ich
vernommen hatte, wohl von Gott kommen musste, und dass die Christen
dieses Phänomen als heiligen Geist bezeichnen.
Ich sah in Joseph Smith
einen jungen Mann, der in etwa meinem Alter war, und der – genauso
wie ich – auf der Suche nach Gott war. Meine Mutter hatte
irgendwann genug gehört. Aber ich las weiter in dieser Broschüre.
Ich las von seinem Erlebnis mit Gott, und dass er zuvor von einer
unsichtbaren Macht des Bösen angegriffen wurde, bevor er Gott den
Vater und seinen Sohn Jesus Christus sehen durfte. Ich las von seiner
Berufung als Propheten und Apostel. Ich las von der Wiederherstellung
der beiden Priestertümer. Ich las von der Wiederherstellung der
Kirche Gottes durch seinen erwählten Propheten Joseph Smith. Auch
las ich von dem Hervorkommen des Buches Mormon. Das interessierte
mich nun wirklich sehr. Eine weitere heilige Schrift, die
vergleichbar mit der Bibel ist, und wie die Bibel Zeugnis von der
Göttlichkeit und der heiligen Mission Jesu Christi gab. Als mir dann
noch meine Mutter davon erzählte, dass es hier in Greifswald eine
Gemeinde gäbe, und an dem kommenden Sonntag Gottesdienst gefeiert
werden würde, wollte ich, nein, musste ich einfach hingehen. Ich war
so gespannt, was das für eine Kirche war, die solch einen Gründer
hatte, eine Kirche, in der es Visionen, Offenbarungen und Wunder
gibt. Dort musste ich unbedingt hin.
So gingen meine Mutter
und ich am Sonntag in die Kirche. Die beiden Elders haben uns schon
erwartet. Ich glaube, dass auch sie überrascht waren, dass meine
Mutter wirklich gekommen ist. Wie oft lädt man doch Leute auf der
Straße zum Gottesdienst ein, und wie selten kommt es vor, dass der
Einladung gefolgt wird? Sie schienen noch überraschter zu sein, dass
meine Mutter nicht alleine kam. Wir gingen rein und feierten den
Gottesdienst. Ich weiß nicht mehr, was dort gesprochen wurde, wer
gebetet hat, wer dort in der Versammlung präsidierte, oder welche
Lieder wir gesungen haben. Aber ich kann mich an das Gefühl
erinnern, das ich hatte, als ich dort saß und vom heiligen Abendmahl
nahm. Uns wurden Brot und Wasser (anstelle des Weines) gereicht. Das
fand ich schon etwas komisch, aber in diesem Moment erhielt ich mein
zweites Zeugnis von dieser Kirche. Obwohl ich nicht getauft war, ich
also kein Mitglied deren Kirche war, ich keinen Bund mit Gott
eingegangen bin, war das Abendmahl etwas ganz besonderes. Als ich
davon nahm, wurde ich wieder vom Heiligen Geist erfüllt, so stark
diesmal, dass ich wusste, dass etwas an dieser Kirche und deren
Botschaft von der ersten Vision des Joseph Smith dran sein musste.
Die Gefühle, die dann in den Ansprachen oder Zeugnissen – ich weiß
es wirklich nicht mehr – kamen, waren keine Einbildung und vor
allen kein Wunschdenken. Ich hatte ja nie den Wunsch mich einer
Kirche anzuschließen.
„Ja, wir können uns gerne treffen und über Ihren Glauben
reden, aber ich werde auf gar keinen Fall getauft werden!“ Dies war meine
Antwort, als mich am darauffolgenden Sonntag einer der Elders
fragte, ob auch ich von ihnen belehrt werden möchte. Ich
erhielt ein Exemplar des Buches Mormon. Wir trafen uns einmal in der
Woche, um über die Wiederherstellung, den Plan unserer ewigen
Existenz und den Geboten zu sprechen. Ich kann mich noch daran
erinnern, dass die Belehrungen zu dieser Zeit anders waren, als sie
es heute sind. Damals gab es nicht den Missionarsleitfaden „Verkündet
mein Evangelium!“. Es gab kleine Heftchen mit der Überschrift
„Discussion“. Von diesen Heftchen gab es verschiedene zu
unterschiedlichen Themen. Sie beinhalteten die zu belehrenden
Grundsätze & Lehren und Anweisungen darüber, wie man die
Botschaft richtig und ernsthaft rüberbringt und worauf man beim
Untersucher (das ist jemand, der sich für die Kirche interessiert,
und daher ihre Lehren gewissermaßen erforscht/untersucht) achten
sollte. Elder W. war noch so jung auf Mission, dass er der deutschen
Sprache noch nicht so mächtig war wie sein Kollege Elder C., der ein
sehr gutes Deutsch sprach. Elder W. musste bei den Belehrungen die
„Discussion“-Heftchen benutzen und die Sätze daraus vorlesen.
Dummerweise hatte er nicht mitbekommen, dass er dabei auch die
Hinweise, die nicht vorgelesen werden sollten, auch mitlas. Das war
lustig, aber es tat der Botschaft und seinem Zeugnis nichts ab. Wenn
er und sein Kollege sprachen, habe ich den Heiligen Geist verspürt.
In ihrer unbeholfenen Sprache konnten sie trotzdem Zeugnis geben. Es
waren schöne Stunden mit Christus in unserer Mitte.
Ich besuchte die
Abendmahlsgottesdienste regelmäßig. Ich bekam sogar eine Aufgabe,
noch bevor ich mich habe taufen lassen. Damals gab es in unserer
kleinen Gruppe von Gläubigen keinen Klavierspieler. Ich hatte aber
seit meinem 15. Lebensjahr Klavierunterricht genommen. Also durfte
ich die Gottesdienste musikalisch am kleinen, einfachen E-Klavier
unterstützen. Es gefiel mir, mich in der Gemeinde einzubringen. Ich
erhielt mehrere Zeugnisse, wollte mich aber dennoch nicht taufen
lassen.
Die Missionare haben mir
dann in einem Treffen gesagt, dass sie mir alles gesagt haben, was
man über die Kirche wissen müsste, um ein eigenes Zeugnis zu
erlangen. Das Einzige, was übrig bliebe, ist Gott zu fragen.
Sturkopf, wie ich es war und gewissermaßen auch immer noch bin, habe
ich mich gegen Gott gewehrt. Aber als mir die Missionare gesagt
haben, dass ich beten müsste, wusste ich, dass sie recht hatten. Ich
betete also am selben Abend alleine in meinem Zimmer. Ich rief Gott
an und sprach die Wünsche meines Herzens aus. Ich wollte wissen, ob
es ihn wirklich gibt, ob sein Sohn Jesus Christus, wirklich das
Sühnopfer vollbracht hatte, ob die Kirche Jesu Christi der Heiligen
der Letzten Tage wirklich seine Kirche war und ob es die einzig wahre
Kirche auf dem Erdenrund ist, ich wollte wissen, ob das Buch Mormon
wirklich von Propheten aus alter Zeit geschrieben wurde, welches
Joseph Smith dann durch die Macht Gottes übersetzte, oder ob dieses
Buch nur ein billiger, aber theologisch gelungener Roman war. An
diesem Abend überwand ich meinen Stolz und erhielt die Antwort. Ich
bemerkte eine Gegenwart in meinem Zimmer. Ich hatte Angst. Aber als
dann eine Stimme zu mir sprach, fühlte ich, wie Frieden und Freude
tief in meine Seele eindrangen. Ich hörte die Worte: „Lass dich
taufen! Es ist alles wahr!“ Dieser Abend veränderte mein Leben. An
diesem Abend ging ich mit Gott einen Bund ein.
Ich erzählte den Elders
von meinem Erlebnis. Wir freuten uns noch mehr. Wir planten die Taufe. Ich hatte noch ein Gespräch im Vorfeld um zu schauen, üb ich wirklich umgekehrt war und ob ich wirklich den schritt gehen wollte, mit Gott den Bund der Taufe einzugehen. Am Tag meiner Taufe,
auf dem Weg zum Taufort, wollte wohl auch Satan seinen Teil tun, und
mir einreden, dass es doch nicht wahr ist. Ich begann zu zweifeln,
aber das Gotteserlebnis an dem einen Abend gab mir Kraft. Ich ließ
mich von Elder C. taufen. Er schaffte es sogar, das Taufgebet falsch
aufzusagen. Dadurch musste es nochmal gesprochen und das Untertauchen
nochmal vollzogen werden, damit es volle Gültigkeit hatte. Als ich
aus dem Wasser heraustrat, merkte ich, dass mir die Sünden
wahrhaftig abgewaschen wurden. Ich fühlte mich frei, mein Gewissen
war vor Gott und den Menschen rein. Dies Gefühl hielt eine ganze
Woche an. Mir wurde am übernächsten Sonntag die Hände zur Gabe des
Heiligen Geistes aufgelegt und auch das Priestertum Aarons
übertragen, in welchem mir das Amt eines Priesters verliehen wurde.
Seitdem bin ich in der Kirche bis zum heutigen Tag geblieben.
Im Laufe der Zeit habe
ich verschiedene Berufungen erhalten. So war ich für die Musik in
der Gemeinde verantwortlich, war Sonntagsschullehrer, war in der
Gemeindeleitung tätig, war zwei Jahre in Südfrankreich auf Mission,
war danach für die Missionsarbeit in der Gemeinde und auch in der
Gemeindeleitung tätig. Die Berufungen und die Mission haben mir viel
gelehrt. Natürlich hatte auch ich eine Glaubenskrise, in der ich an
die Botschaft der Kirche zweifelte. Zweifel sind normal. Sie helfen
uns, wenn wir ein offenes Herz bewahren. Sie können unseren Glauben
stärken. Nach einer Glaubenskrise können wir gestärkt hervorgehen
und anderen helfen, die auch Zweifel haben, oder die auch auf dem Weg
zu Gott sind.
Ich liebe meinen Gott und
weiß, dass er wirklich da ist. Ich weiß, dass die Kirche Jesu
Christi die einzige Kirche auf Erden ist, die das gleiche Evangelium
mit all seinen Lehren, Vollmachten und Heiligen Handlungen predigt
und vollzieht, wie es schon zu Zeiten Jesu gepredigt und vollzogen
wurde. Gott hat wirklich zu einem 14-jährigen Jungen gesprochen. Er
hat zu mir gesprochen, und er hat ganz gewiss zu allen anderen
Mitgliedern dieser Kirche gesprochen. Gott ist da. Es gibt Wunder.
Die Bibel ist wahr. Das Buch Mormon ist wahr. Und die anderen
heiligen Schriften, die der Kirche Gottes gegeben sind, sind auch
wahr.
Jedem lade ich ein,
nachzusinnen, kritisch zu überlegen und Gott mit offenem Herzen zu
fragen. In der Bibel heißt es: „Fehlt es aber einem von euch an
Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm
geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.“
(Jakobus 1:5.) Und Moroni, der letzte Schreiber im Buch Mormon, der
weiß, dass die Aufzeichnungen seines Vaters Mormon und seine eigenen
Aufzeichnungen und Anheftungen (das macht zusammen das Buch Mormon
aus) wahr sind, d.h. voller Wahrheit über das Evangelium Gottes
sind, schreibt: „3Siehe, ich möchte euch ermahnen, wenn
ihr dieses hier lesen werdet, sofern es nach Gottes Weisheit ist, daß
ihr es lest, daß ihr daran denkt, wie barmherzig der Herr zu den
Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis
herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet, und daß
ihr im Herzen darüber nachdenkt. 4Und ich möchte
euch ermahnen: Wenn ihr dieses hier empfangt, so fragt Gott, den
Ewigen Vater, im Namen Christi, ob es wahr ist; und wenn ihr mit
aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an
Christus habt, wird er euch durch die Macht des Heiligen Geistes
kundtun, daß es wahr ist. 5Und durch die Macht des
Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist.“
(Moroni 10:3-5, Hervorhebung durch Kursivschrift vom Autor dieses
Blogs hinzugefügt.)
Ich habe gebetet und dadurch Gott gefunden. Dafür bin ich ihm auf ewig dankbar.
(Im nächsten Blog-Post
werde ich auf mein Leben nach der Taufe und das Leben in der Gemeinde eingehen. Dabei wird ganz
besonders auf meine Glaubenskrise Bezug genommen werden. Siehe: Gemeindeleben nach der Taufe.)
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Fußnote
* Bildquelle: LDS Media Library. Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/media-library/images/fork-in-the-road-761268?lang=eng&category=, 2014-05-08, 10:10.
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Fußnote
* Bildquelle: LDS Media Library. Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/media-library/images/fork-in-the-road-761268?lang=eng&category=, 2014-05-08, 10:10.
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