Samstag, 11. Oktober 2014

Generalkonferenz vorbei, und nun? (Teil 1)


Elder Richard G. Scott:
„Die wertvollste persönliche Führung durch den Geist bleibt unbeachtet, wenn man nicht auf die ersten Eingebungen, die man erhält, reagiert, sie aufschreibt und sie umsetzt.“[1]


Es ist schon wieder einige Zeit vergangen, seitdem wir die Möglichkeit hatten, der Generalkonferenz beizuwohnen und von den Generalautoritäten der Kirche zu hören. Ich hatte sogar die Möglichkeit, ins Konferenzcenter zu gehen und live dabei zu sein. Es war eine wunderbare Zeit. Und es war ein besonderes Gefühl, mit weiteren 20.000 Menschen den Aposteln und Propheten zuzuhören und Zionslieder zu singen. Ich verspürte Einigkeit und den Geist Gottes. Eines der Hauptthemen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind, waren Propheten und dass man dem Propheten folgen sollte, egal wie die Welt um uns herum gerade tickt.

Im Buch Mormonen gibt es einen Prophetenkönig namens Benjamin. Er war ein rechtschaffener König, der Frieden in sein Königreich brachte und darauf bedacht war, dass sein Volk die Gebote Gottes hielt und die Erlösung, die von Gott kommt, verstand. Kurz bevor er verstarb, rief er sein Volk auf, sich um den Tempel zu versammeln (BM Mosia 1:18)[2], damit er nochmals zu seinem Volk sprechen und ihnen Zeugnis von Jesus geben könnte. Das Interessante an dieser Begebenheit ist - neben seiner Botschaft, die wirklich gut ist -, wie sich die Volksmenge versammelte. Im Buch Mormonen heißt es dazu:
„5Und es begab sich: Als sie zum Tempel hinaufkamen, bauten sie ringsum ihre Zelte auf, jedermann gemäß seiner Familie, die aus seiner Frau und seinen Söhnen und seinen Töchtern und deren Söhnen und deren Töchtern bestand, vom ältesten bis hinab zum jüngsten, wobei jede Familie von der anderen getrennt war. 6Und sie bauten ihre Zelte rings um den Tempel auf, ein jeder Mann sein Zelt mit dem Eingang zum Tempel hin, so daß sie auf diese Weise in ihren Zelten bleiben und die Worte vernehmen konnten, die König Benjamin zu ihnen sprechen würde“. (BM Mosia 2:5f.)
So sollte unsere Einstellung sein, wenn wir uns die Generalkonferenz anschauen: unser Ohr und unsere Augen auf die Propheten zu richten, um deren Worte zu lauschen. Lauschen ist aber nicht genug. Genauso wie die Familien in diesen Versen ihr Zelt nach dem Tempel ausrichten, so sollten auch wir unser gesamtes Leben auf Gott ausrichten. Das bedeutet auch, den Worten der Propheten zu lauschen. Und mit lauschen meine ich nicht nur hören, sondern auch folgen.

Bildquelle: LDS Media Library. IRI.[*]
Während der Generalkonferenz haben wir Belehrung empfangen und auch persönliche Offenbarung. Nun liegt es an uns, entsprechend den Belehrungen und unseren Eingebungen zu handeln. Das ist nicht nur meine Meinung, sondern ein Grundsatz, welcher von Elder Richard G. Scott gelehrt wurde. Er erzählte, dass er einmal einen Zweig in Mexiko-Stadt besuchte. Er erzählte davon, dass er die Priestertumsversammlung besuchte und Eingebungen erhielt, die er schriftlich festgehalten hatte. In der nächsten Versammlung, die Sonntagsschule, empfing er noch weitere persönliche Offenbarung, die er schriftlich niederschrieb. Später nahm er sich seine Notizen vor und betete hinsichtlich dieser Notizen. Er schreibt:
„Später betete ich und besprach mit dem Herrn, was der Geist mich meiner Meinung nach gelehrt hatte. Ich verspürte Frieden und dankte Gott für die Führung, die er mir gegeben hatte. Dann hatte ich den Eindruck, ich solle fragen, ob ich noch mehr erhalten solle. Ich erhielt weitere Eingebungen, und erneut schrieb ich die Eindrücke nieder, dachte darüber nach und betete um eine Bestätigung. Wieder hatte ich das Gefühl, ich solle fragen: ''Gibt es noch mehr, was ich wissen muss?'' Es gab noch mehr. Nach diesem letzten und heiligsten Erlebnis hatte ich einige der kostbarsten, präzisesten und persönlichsten Anweisungen erhalten, auf die man in diesem Leben hoffen kann. Wenn ich nicht auf die ersten Eindrücke reagiert und sie niedergeschrieben hätte, dann hätte ich die letzte, viel wertvollere Weisung nicht erhalten.
Was ich beschrieben habe, ist kein einmaliges Erlebnis. Es umfasst mehrere wahre Grundsätze dazu, wie sich der Herr seinen Kindern hier auf der Erde kundtut. Die wertvollste persönliche Führung durch den Geist bleibt unbeachtet, wenn man nicht auf die ersten Eingebungen, die man erhält, reagiert, sie aufschreibt und sie umsetzt.“[1]
Ich schlage vor, dass du das Gleiche tust. Wenn du die Generalkonferenz gesehen hast und Eindrücke aufgeschrieben hast, dann nimm dir die Eindrücke nochmals vor und bete und wende sie an.




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Fußnote

1 Elder Richard G. Scott: Wie wir geistige Führung erhalten. In: Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Oktober 2009. www.lds.org/?lang=deu > Näheres zur Lehre > Generalkonferenz > Sämtliche Konfernzen > Konferenzarchiv > 2009 > Oktober > Versammlung am Samstagvormittag > Wie wir geistige Führung erhalten (Richard G. Scott). https://www.lds.org/general-conference/2009/10/to-acquire-spiritual-guidance?lang=deu, 2014-08-06, 22:21.

2 BM Mosia 1:18 „Und nun begab es sich: Mosia ging und tat, wie sein Vater ihm geboten hatte, und rief alles Volk im Land Zarahemla auf, sich zu versammeln und zum Tempel hinaufzugehen, um die Worte zu vernehmen, die sein Vater zu ihnen sprechen würde.“
(Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Hg.): Das Buch Mormon. Ein Bericht, von Mormon mit eigener Hand auf Platten geschrieben, den Platten Nephis entnommen. Aus dem Original von den Platten ins Englische übersetzt von Joseph Smith jun. Deutsche Übersetzung aus dem Englischen. o. O. 2003: Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/?lang=deu > Heilige Schriften > Das Buch Mormon. https://www.lds.org/scriptures/bofm?lang=deu, 2014-10-10. Alle weiteren Verse aus dem Buch Mormon [abgekürzt 'BM'] wurden am selben Tag von derselben Quelle entnommen.)

* Bildquelle: LDS Media Library. Intellectual Reserve, Inc. https://www.lds.org/media-library/images/hands-scriptures-917457?lang=eng&category=, 2014-10-10, 22:49 MDT.

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